Google Consent Mode (GTM + CMP)
- Lorant Görgey
- 2. Feb. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Jan.
Einführung in den Google Consent Mode
Definition und Zweck
Der Google Consent Mode ist eine leistungsstarke API, die von Google entwickelt wurde, um das Verhalten von Google-Tags an die Einwilligungsentscheidungen der Nutzer anzupassen. Damit können Unternehmen steuern, ob und wie Cookies und Tracker je nach erteilter Zustimmung genutzt werden. Ohne die Privatsphäre der Nutzer zu gefährden, erlaubt der Consent Mode weiterhin eine anonymisierte Datenerfassung, um datenbasierte Entscheidungen zu unterstützen.
Bedeutung für Datenschutz und Nutzererlebnis
In einer Ära, in der Datenschutzgesetze wie die DSGVO und ePrivacy weltweit in den Fokus rücken, ist Transparenz bei der Datennutzung entscheidend. Der Google Consent Mode bietet Unternehmen die Möglichkeit, datenschutzkonform zu agieren und gleichzeitig das Nutzererlebnis zu optimieren. Nutzer behalten die Kontrolle über ihre Daten, während Unternehmen durch konforme Datennutzung weiterhin relevante Inhalte und zielgerichtetes Marketing ermöglichen können.
Entwicklung und aktuelle Relevanz
Mit der Einführung strengerer Datenschutzrichtlinien wurde der Bedarf an Tools wie dem Google Consent Mode immer größer. Seit seiner Entwicklung hat der Consent Mode dazu beigetragen, eine Brücke zwischen datengetriebenen Strategien und den Anforderungen an den Schutz der Privatsphäre zu schlagen. Besonders in der heutigen Zeit, in der Nutzerdaten ein wertvolles Gut darstellen, ist der Consent Mode für viele Unternehmen unverzichtbar geworden.
Funktionsweise des Google Consent Mode
Grundlegende Konzepte und Parameter
Der Google Consent Mode basiert auf einer Reihe von Parametern, die steuern, wie Daten erfasst und verarbeitet werden:
Parameter | Bedeutung |
ad_storage | Kontrolliert die Speicherung von Werbe-Cookies, etwa für Conversion-Tracking oder Remarketing. |
analytics_storage | Steuert, ob Analyse-Cookies, wie für Google Analytics, gesetzt werden dürfen. |
ad_user_data | Regelt, ob personenbezogene Daten für Werbezwecke verwendet werden dürfen. |
ad_personalization | Gibt an, ob Daten für personalisierte Werbung genutzt werden können. |
Diese Parameter können die Werte granted (zugestimmt) oder denied (abgelehnt) annehmen und beeinflussen, wie Google-Tags ausgelöst werden.
Unterschied zwischen Basic und Advanced Mode
Basic Mode:
Google-Tags werden erst ausgeführt, nachdem der Nutzer aktiv zugestimmt hat.
Ohne Zustimmung werden keine Cookies gesetzt oder Daten erfasst.
Einfach umzusetzen, eignet sich besonders für Standardanwendungen.
Advanced Mode (wird nicht in diesem Post behandelt):
Google-Tags werden direkt beim Laden der Seite aktiviert, bleiben aber standardmäßig im Modus „abgelehnt“.
Anonymisierte Daten können auch ohne Zustimmung erfasst werden. Es werden keine Cookies gesetzt.
Eine Zustimmung schaltet die vollständige Datenerfassung frei, inklusive Cookies.
Implementierung des Google Consent Mode über den Google Tag Manager (mit Usercentrics CMP)
Vorbereitung
Aktivierung der Einwilligungsübersicht:
Gehe im GTM zu Verwaltung > Containereinstellungen.
Aktiviere die Option Einwilligungsübersicht.
Speichere die Änderungen.

Modifikation des GTM-Skripts: Das Standard-GTM-Skript wird angepasst, um einen Default-Status für den Consent Mode zu definieren.
Beispiel für das modifizierte Skript:
<script type="text/javascript">
// Initialisierung des DataLayers, falls nicht bereits vorhanden
window.dataLayer = window.dataLayer || [];
// Definition der gtag-Funktion zum Hinzufügen von Argumenten zum DataLayer
function gtag() {
dataLayer.push(arguments);
}
// Festlegen der Standardwerte für den Consent Mode
gtag("consent", "default", {
ad_user_data: "denied", // Speicherung von Nutzerdaten für Werbung abgelehnt
ad_personalization: "denied", // Personalisierte Werbung abgelehnt
ad_storage: "denied", // Speicherung von Werbe-Cookies abgelehnt
analytics_storage: "denied", // Speicherung von Analyse-Cookies abgelehnt
wait_for_update: 5000 // Wartezeit von 5 Sekunden auf ein Update der Einwilligung
});
// Aktivierung der Datenreduzierung für Anzeigen
gtag("set", "ads_data_redaction", true);
// Asynchrone Einbindung des Google Tag Managers
(function(w,d,s,l,i){
w[l]=w[l]||[];
w[l].push({'gtm.start': new Date().getTime(), event:'gtm.js'});
var f=d.getElementsByTagName(s)[0],
j=d.createElement(s),
dl=l!='dataLayer'?'&l='+l:'';
j.async=true;
j.src='https://www.googletagmanager.com/gtm.js?id='+i+dl;
f.parentNode.insertBefore(j,f);
})(window, document, 'script', 'dataLayer', 'GTM-XXXXX');
</script>
Hinweis: Ersetze GTM-XXXXX durch deine spezifische GTM-Container-ID.
Einbindung von Usercentrics: Lade das Usercentrics-Skript direkt nach dem GTM-Skript. Dies sorgt dafür, dass Usercentrics die Zustimmungsentscheidungen verarbeitet und an den Consent Mode überträgt.
Aktivierung des Consent Modes in Usercentrics: In Usercentrics selbst muss der Google Consent Mode auch aktiviert werden. Das sorgt dafür, dass Usercentrics den "update" Status des Consent Modes im Frontend der Website via Data Layer pusht und vom GTM Container erfasst wird.

Umsetzung im Basic Mode
Consent-Einstellungen in Tags anpassen:
Öffne ein Tag im GTM (z. B. Google Tag für Google Analytics 4).
Aktiviere unter Consent Settings die Einstellung Zusätzliche Zustimmung erforderlich.
Setze den Wert auf analytics_storage.

Trigger-Konfiguration:
Verwende das DataLayer-Event consent_status als Trigger.
Dadurch wird sichergestellt, dass das Tag nur ausgelöst wird, wenn die Zustimmung vorliegt.

Validierung und Debugging
Vorschau-Modus im GTM:
Überprüfe, ob die Tags entsprechend der Zustimmung ausgelöst oder blockiert werden.




Netzwerk-Tools (Developer Console Chrome):
Filtere nach Parametern wie gcs oder collect und überprüfe die übertragenen Zustimmungswerte.

Bedeutung der Zustimmungswerte im Google Consent Mode
Im Google Consent Mode werden Zustimmungswerte in der Netzwerkkommunikation durch Parameter wie gcs (Consent String) übertragen.
Diese Werte geben an, welche Einwilligungen erteilt wurden:
Zustimmung Parameter | Bedeutung |
G100 | Keine Einwilligung wurde erteilt (alle Cookies und Tracker abgelehnt). |
G110 | Einwilligung für Google Ads erteilt, Google Analytics jedoch abgelehnt. |
G101 | Einwilligung für Google Analytics erteilt, Google Ads jedoch abgelehnt. |
G111 | Einwilligung für sowohl Google Ads als auch Google Analytics erteilt. |
Diese Parameter ermöglichen es Projekten, granular nachzuvollziehen, welche Dienste genutzt werden dürfen, und steuern entsprechend das Verhalten der Tags. Im Basic Mode kann der Wert "G100" nicht erscheinen, da die Tags nur auslösen wenn eine Zustimmung erteilt wurde.
Fazit zum Google Consent Mode
Der Google Consent Mode bietet Projekten eine effiziente Möglichkeit, datenschutzkonform zu arbeiten, während weiterhin anonymisierte Daten für Analysen und Optimierungen genutzt werden können. Ein klarer Vorteil ist die Anpassungsfähigkeit der Google-Tags an die Einwilligungsentscheidungen der Nutzer, was eine bessere Einhaltung der Datenschutzvorgaben und ein transparenteres Nutzererlebnis ermöglicht.
Auf der anderen Seite stellt der Consent Mode jedoch hohe Anforderungen an die technische Umsetzung. Damit die Tags korrekt ausgelöst werden, müssen die Einwilligungssignale rechtzeitig übermittelt werden, bevor die Trigger im Google Tag Manager aktiv werden. Dieses notwendige Timing zwischen Signalen und Triggern verlangt eine präzise Konfiguration und sorgfältige Abstimmung der Systeme.
Der Consent Mode bringt somit sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Projekte, die eine saubere Implementierung sicherstellen, können von einem höheren Grad an Compliance und Nutzervertrauen profitieren. Gleichzeitig ist es essenziell, mögliche technische Hürden frühzeitig zu identifizieren und zu lösen, um eine reibungslose Funktionalität zu gewährleisten. So wird der Google Consent Mode zu einem wertvollen Werkzeug für datenschutzorientierte digitale Vorhaben.
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